HR/IT TALK Episode #06

Update zu HR & People Tech


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In dieser etwas anderen Episode von HR/IT Talk unterhalten sich Thomas Jenewein, Business Development Manager SAP Education Mittel & Ost-Europa und Michael Scheffler, Geschäftsführer projekt0708, ganz allgemein zu HR/IT Themen und Trends in diesem Umfeld. Bei ihrer Diskussion streifen die beiden passionierten Podcaster so unterschiedliche Sachverhalte wie etwa das sog. Human Experience Management (HXM), die möglichen (Bereitstellungs-)Optionen von SAP Software sowie die zukünftige On-Premise Lösung SAP HCM for S/4HANA.

Shownotes

Ergänzende Informationen zu dieser Episode:

 

 

Das Interview zum Nachlesen

Michael Scheffler:

Hallo und herzlich Willkommen zu dieser ganz speziellen Folge von HR IT Talk. Speziell deswegen, weil ich diese Episode gemeinsam mit Thomas Jenewein aufgenommen habe. Thomas ist als Business Development Manager SAP Education tätig und betreibt zusammen mit seinem Team einen sehr beliebten Podcast, nämlich den SAP Education NewsCast, den ich auch gerne in den Shownotes zu dieser Folge für sie verlinke.

Getroffen haben wir uns im Oktober 2019 direkt bei der SAP in Walldorf und zwar im Rahmen des SAP Partnerinfotag UX. Relativ spontan hatten wir die Idee diese Episode gemeinsam aufzuzeichnen, in der wir uns ganz allgemein rund um das Thema HR IT und aktuelle Trends in diesem Umfeld unterhalten. Im Folgenden liebe Hörer/innen möchte ich dieses Gespräch mit Ihnen teilen.

Thomas Jenewein:

Hallo herzlich Willkommen liebe Zuhörer, wir haben heute eigentlich ein neues Format und interviewen uns gegenseitig. Wir hatten so etwas ähnliches im Education NewsCast schon einmal aber ohne wirklichen Interviewleitfaden und haben uns jetzt ein paar Fragen zusammen mit so:podcast!, Michael und mir überlegt. Am Anfang stellen wir uns einfach kurz mal vor, bevor wir dann in die Fragen einsteigen und werden da immer hin und her springen.

Michael, willst du dich und deinem Podcast ganz kurz vorstellen.

Michael Scheffler:

Ja sehr gerne, Thomas. Erst einmal vielen Dank, dass das heute geklappt hat. Wir sind ja hier in Walldorf im Zentrum der Macht sozusagen. Zu meiner Person Michael Scheffler, ich bin Geschäftsführer der Firma projekt0708 habe seit kurzem ein eigenes Podcast Format. Das Ganze nennt sich HR IT Talk und wie der Name schon sagt, sprechen wir über HR und IT natürlich immer im SAP Kontext. So ist auch die Idee entstanden, dass wir uns heute zu dem Thema treffen und ein bisschen austauschen. Ich selber seit 20 Jahren im SAP Geschäft, immer sehr technisch orientiert gewesen und seit ich würde sagen ca. 2008/2009 immer mehr in die Applikationen rein gegangen. HCM war schon immer mein Thema  und beschäftige mich momentan viel mit Themen wie z.B. HR Digitalisierung und HR Strategie. Ja und insofern freue ich mich hier mit mir auszutauschen.

Thomas Jenewein:

Dann stelle ich mich ganz kurz vor, Thomas Jenewein.

Auch so ca. 20 Jahre bei der SAP tätig. Die ersten zehn Jahre war ich im Personalbereich, auf interner Kundenseite, war dort in der Corporate University, in der Personalentwicklung, habe auch IT Projekte durchgeführt aber auch Personalentwicklungsprojekte wie z.B. ein Lernmanagementsystem - damals die e-Learning Solutions global eingeführt bei der SAP. Bin dann nach ungefähr 10 Jahren in den Bereich Produktmanagement gewechselt. Hab dann ein Lernprodukt gemeinsam mit dem größeren Team entwickelt und seit ca. 5 Jahren bin ich im Business Development bei SAP Training & Enablement oder SAP Education also der Bereich welcher Schulungen anbietet aber auch Schulungssoftware wie z.B. SAP Enable Now, ein Autorentool oder Learning Hub, eine digitale Lernplattform für Berater und Experten. Mit meinem Kollegen, Christoph Hafner haben wir schon damals intern mit Podcasting angefangen und haben jetzt seit eineinhalb Jahren wieder einen Podcast am Start den Education NewsCast. Hier geht's immer rund um die Themen Training, Lernen, Weiterbildung aber auch so Themen wie New Work und Sachen die wir  außenrum noch interessant finden.

Michael Scheffler:

Genau, wir sind irgendwie zusammen gekommen und dann habe ich gedacht, HR und People Technologie wäre eigentlich ein spannendes Thema ohne dass ich 100% gewusst habe, dass genauso dein Podcast heißt also absoluter Volltreffer. Dann lass uns mal anfangen oder?

 

Entwicklung der HR-Technologie: Von monolithischen Systemen zu komplexen IT-Landschaften und dem Aufstieg der Cloud
Thomas Jenewein:

Sehr gerne. Also wo kommen wir denn her, wenn wir jetzt den Bereich HR Technologie anschauen? Kannst du dazu ein paar Worte sagen Michael. Ich habe gerade schon gesagt, ich bewege mich schon noch ein paar Jährchen in dem Umfeld. Wo haben wir gestartet? Wenn ich mal zurückblicke, habe ich mich in meinen Anfängen mit einem R/2-System beschäftigen dürfen. Wird jetzt nicht noch jeder der Hörer kennen glaube ich. Ich habe damals  in den 90ern die Überführung der R/3-Welt mitgemacht später dann die SAP ERP Welt. war eine sehr monolithische Umgebung, ein Stück weit heile Welt, wenn ich mal so sagen darf. Irgendwann kamen die Business Suite Komponenten hinzu und man konnte dann beobachten, dass es ein Stück weit auch auseinander gebrochen ist. So meine Wahrnehmung was dieses integrierte SAP-System anbelangt, wo die SAP ursprünglich einmal her kam und stark war. Meiner Wahrnehmung nach wird alles sehr viel komplexer. Die Komplexität in den IT Landschaften auch bei unseren Kunden hat erheblich zugenommen,  darauf kommen wir dann gleich noch einmal zu sprechen.

Was denkst du denn, wo so die Reise hingeht in der Technologie? Früher eher so On-Premise, monolithisch sicher auch weniger Komplexität.

Michael Scheffler:

Was man natürlich schon beobachtet auf dem Markt bei den Kunden, ist, dass immer mehr Kunden sich eben in die Richtung Cloud bewegen, d.h. früher in der heilen Welt wie gerade gesagt war eine relativ einfache Umgebung, man konnte den Kunden sehr schnell aufzeigen wie er von A nach B kommt, heute gibt es definitiv einen höheren Beratungsbedarf. Spätestens seit der Übernahme von SAP SucessFactors mit der Go Forward Solution SAP in Richtung Cloud muss man den Kunden schon mehr an die Hand nehmen.

Thomas Jenewein:

Was meinst du genau mit an die Hand nehmen, einfach weil es verschiedene Szenarien gibt bzw. das eben auch zu gestalten also "Pure Cloud" oder verschiedene Sachen nebeneinander?

Michael Scheffler:

Ganz genau. Zunächst muss man ja mal gucken wo der Kunde herkommt, viele haben über Jahre Investitionen in On-Premise Systemlandschaften getätigt. Die HCM Systeme sind historisch gewachsen. SAP aber natürlich auch Third Party Produkte, neue SAP-Lösungen. Wenn man sich jetzt anschaut wie die Reise der Kunden in Richtung Cloud aussehen kann, dann gibt es hier sehr viele Mischformen. Bei diesen Mischformen  ist genau der Beratungsbedarf den den wir wahrnehmen. Man spricht hier von Bereitstellungsoptionen einem "Talent Hybrid" z.B. also eine Mischform zwischen SuccessFactors Talent Management Lösungen und einer On-Premise basierten Stammdatenbasis, wenn ich das so nennen darf. Das ist ja nur eine Variante, hier gibt es ein sehr breites Spektrum an der Stelle. Hier müssen die Kunden eben unterstützt werden, den individuellen Ansatz zu finden also Stichwort HR/IT Strategie. Roadmapentwicklung, Bebauungsplan, das sind so die Schlagworte die mir spontan einfallen.

 
Die Vielfalt der Cloud-Adoption und der Einfluss von Experience Management auf HR-Technologie
Thomas Jenewein:

Gibt es allgemeine Trends, dass die meisten Kunden in Richtung "Pure Cloud" gehen oder es hängt immer vom Kunden ab? Manche Industrien sind ja etwas konservativer oder sagen machen wir nicht oder nur in manchen Bereichen etc.

Michael Scheffler:

Vollkommen richtig, also es hängt ganz stark von der Branche ab.  Einige unserer Kunden, die sich schon sehr lange mit dem Thema beschäftigen und auch schon sehr weit sind, die auch über einen "Full Cloud" Ansatz nachdenken oder wo die Zielsetzungen darin besteht den zu erreichen reichen. Andere Branche, andere Kunden sind da verhaltener aber auch da stelle ich fest, dass immer mehr sich mit dem Thema beschäftigt wird. Die Strategie der SAP hat da natürlich auch mit hineingewirkt, dass sich die Kunden damit mehr beschäftigen. Über kurz oder lang wird es sehr stark in Richtung Cloud gehen, wobei ich glaube, dass auch einige Kunden nach wie vor auf On-Premise verbleiben werden. Die neue Ankündigung der SAP SAP HCM for S/4HANA als integraler Bestandteil hat natürlich hier auch noch mal einiges geändert, was du sicherlich mitbekommen hast. Ja ich glaub im Urlaub habe ich das mitbekommen. War für mich ein Stück weit überraschend auf der einen Seite, auf der anderen Seite auch irgendwo nachvollziehbar, wenn man mal guckt, wie die Kunden sich damit beschäftigt haben und wieviel Beratungsbedarf es einfach gab.

 Ich glaube viele sind noch nicht soweit oder einige wollen auch noch gar nicht so diesen Weg in die Cloud mitgehen. Es ist einfach ein sehr breites Spektrum, was wir hier auf dem Markt wahrnehmen.

Thomas Jenewein:

Auf Twitter habe ich manche Stimmen gelesen, dass amerikanische Analysten es nicht so verstanden haben aber die haben hier glaub ich auch eine andere Sichtweise oder?

Denkst, dass ist bei manchen Kunden teilweise berechtigt, weil es aus ihrem Kontext kommt und somit mehr als nur Angst oder Widerstand ist.

Michael Scheffler:

Vielleicht ist es auch das Neue womit sich Menschen  erstmal schwer tun oder einfach auch die individuelle Situation. Anwenderunternehmen haben oft einfach nicht die personellen Ressourcen oder die Rahmenbedingungen um  sich mit diesem Thema so intensiv beschäftigen zu können. Wobei es ja auch sehr sehr viele Argumente für die Cloud gibt, muss auch mal ganz fair sagen, dennoch kommt es immer auf die individuelle Kundensituation an. Wenn man sich mal anschaut,  wie die SAP auch Innovationen pushed in der Cloud, dann ist das natürlich schon sehr spannend das Thema Innovation.

Thomas Jenewein:

Kommen wir mal zum Punkt Experience Management, das ist so die letzte große Innovation auch verbunden mit der Übernahme von Qualtrics was auch absoluten Impact auf HR hat.  Wo siehst du da so neue Ansätze?  Wir reden ja hier von X-Data (Experience Data) und O-Data (Operational Data), das sind so die transaktionalen Daten, wie viele Menschen habe ich so in den Stammdaten aber jetzt gibt es eben auch die Möglichkeit die Experience Daten noch besser auch in SAP zu messen und dann weiter in Verbindung zu setzen oder?

Michael Scheffler:

 Ja ganz genau, es wurde ja von von SAP im Rahmen des SuccessConnect 2019 in Las Vegas announced aber zunächst noch einmal einen Schritt zurück. Qualtrics ist ja eine große Übernahme für die SAP gewesen, ich glaube hierfür wurden acht Milliarden Dollar in die Hand genommen also wesentlich mehr als damals für Concur oder SuccessFactors. Am Ende des Tages geht es wie du sagst um X-Data (Experience Data) also eine Kombination von nüchternen Betriebsdaten und Emotionen der Kunden sozusagen. Hier werden Dinge möglich wie z.B. Mitarbeiterbefragungen, Kundenbefragungen, Produktfeedback. Das sind so die Dinge, die sich in diesem Umfeld bewegen und ein Stück weit getrieben vor dem Hintergrund CRM, da Kundenfeedback natürlich sehr wichtig ist. Daran sieht man, dass die SAP hier schon große Investments tätigt und Aufwand betreibt um eben die Lösung SuccessFactors weiterzuentwickeln.

Thomas Jenewein:

Hast du Beispiele, wie das schon konkret eingesetzt wird im Experience Management so auf der Lösungsseite?

Michael Scheffler:

Ehrlich gesagt, nein. Also wir beschäftigen uns schon mit dem Thema und haben auch schon erste Gehversuche unternommen. Ganz konkret denken wir bei projekt0708  darüber nach Kundenbefragungen auf Basis von Qualtrics zu betreiben, sind aber noch in den Anfängen. Das Alles ist auch noch sehr neu, sehr aktuell, daher bin ich gespannt, wie das an der Stelle weitergeht.

Thomas Jenewein:

Ich denke es gibt sicher ein paar Use Cases, gerade in der Marktforschung wo es auch herkommt gibt es echt tolle Ansatzbeispiele bis hin zu einer gemeinsamen Preisfindung, Conjoint Analysen etc, die einen natürlich um einiges nach vorne bringen, wo du im Normalfall teure Marktforschungsinstitute beauftragen musst und jetzt kannst du sowas softwaregestützt machen. Ich glaube eine Mitarbeiterbefragung z.B. alle zwei Jahre einmal zu machen, ist auch nicht mehr so des Weisheits letzter Schluss. Ich habe in der Mitarbeiter Journey von hire to retire habe ich auch verschiedene Data Touchpoints wo ich immer irgendwelche Daten erheben kann um Mitarbeiter zu binden, bestmöglichst einzusetzen, bestmöglichst weiterzubilden oder bestmöglichst in Succession zu bringen. Also einige Use Cases gibt es schon und es werden sich sicher noch einige Weitere entwickeln.

Michael Scheffler:

Da habe ich auch gleich ein schönes Beispiel. Bin ja Bahnfahrer, heute auch mit der Bahn angereist und ich weiß nicht ob Qualtrics dahinter steckt aber auf den Mülleimern in den Waggons gibt es immer so einen schönen QR-Code mit der Frage - Waren Sie zufrieden? War alles sauber? Hier besteht auch die Möglichkeit diesen QR-Code zu scannen und ganz unmittelbar sein Feedback abzugeben.

Darüber lässt sich dann natürlich auch ableiten und Rückschlüsse ziehen, welcher Waggon, welcher Zug usw. war hier betroffen. Solche Szenarien / Use Cases wären dann natürlich auch möglich.

 

"Zukunft des Lernens: Motivation, Engagement und neue Ansätze im Engagement Design
Thomas Jenewein:

Vorallem mehr in Echtzeit und regelmäßiger den Puls zu fühlen ist sicherlich auch so ein Beispiel in der Strategieumsetzung und absolut hilfreich, als nur alle paar Jahre mal eine Maßnahme oder einen Impuls bei dem ganzen konstanten Change zu geben. Wir z.B. auch beim Lernen, da muss ich regelmäßiger lernen und auch daher brauche ich auch regelmäßiger Daten um zu sehen wie die Mitarbeiter sich jetzt damit fühlen bzw wie sie es wahrnehmen und wie der Impact ist und so weiter.  Wirklich spannend, also die Themen Experience Management und S/4HANA können wir dann so abschließen oder hast du noch den ein oder anderen Punkt auf den du eingehen möchtest?

Michael Scheffler:

Ja, wir hatten das Thema S/4HANA zwar schon kurz gestriffen aber ich bin mir nicht sicher ob das Thema auch schon bei allen so hundertprozentig bekannt und angekommen ist. Vielleicht noch 2-3 ergänzende Anmerkungen von meiner Seite. Ich bin gespannt wie das Ganze dann auch letztendlich umgesetzt werden wird, man weiß da ja nicht so hundertprozentig wie sich diese On-Premise basierte Lösung dann darstellen wird. Diese wird ja dann keine Weiterentwicklung von dem bestehenden SAP HCM System oder SAP ERP System sein, sondern eine komplette neue Lösung. Da hat man ja lediglich den Stand, den auch die DSAG in dieser Pressemitteilung im Rahmen des Jahreskongresses announced hatte.

Bekannt ist ja, dass bestimmte Dinge dann dort nicht enthalten sein werden wie SAP E-Recruiting, was definitiv nicht Bestandteil von dieser neuen Lösung sein wird. Aber auch das Travelmanagement als Beispiel oder die LSO,  was ja dein Metier ist.

Thomas Jenewein:

Die LSO wird dabei sein aber einzelne Komponenten nicht also die Java basierten Komponenten. Den Core, den ja viele  viele noch nutzen sogar das  Vorprodukt, das sogenannte Trainingsmanagement was vom ERP und übrigens überhaupt eins der ersten größeren  Applikationen rund um Schulungsmanagement war, nutzen immer noch für viele Kunden.

Das wird es schon geben aber die Java Komponenten nicht. Zufälligerweise bin ich auch noch Ansprechpartner für die DSAG Arbeitsgruppe Training Qualifizierung und da sind genau diese Kunden mit dabei. Ich habe gar keinen aktuellen Stand, weiß also nur dass es kommt und dass es einen Produktowner gibt, der daran arbeitet und uns die ersten Prototypen und Ideen im November zeigen wird.  Klar hier geht die Reise hin,  ich denke man manche Sachen kann man mitmachen, für manche Kunden ist es ein good enough und manchen gibt es länger Zeit  in die Cloud zu gehen. Du hattest vorhin Komplexität gesagt, denke man kann hier auch von Diversifizierung sprechen.  Früher hatten wir ein Managementsystem im Learning Bereich, ein Autorentool und irgendwann wurde das alles ins Talentmanagement integriert.  Heutzutage hast du ein riesen Blumenstrauß an Möglichkeiten auch da wieder mehr Komplexität für die Kunden. Wir haben jetzt ein Enterprise Social Network, wo wir z.B. SAP Jam anbieten aber klar gibt es auch viele andere Produkte am Markt, die Kunden vielleicht schon haben, wir haben individuelle Apps und Kompetenzmanagementansätze. Die Reise geht hin zu mehr intelligenten Lösungen, welche die Sprache verstehen - Stichwort NLP,  AR VR also Lösungen die Immersionen bzw. Eintauchen fördern, dass du  denkst du wärst in der Situation, siehst die Maschine oder das Gerät. In Richtung Immersion, Intelligenz geht auch in anderen Bereichen darum mehr zu personalisieren, mehr zu automatisieren, Inhalte oder Lernen adaptiver zu machen bis hin irgendwann dann auch Lerninhalte oder so ein Code schicken teilweise selbst zu erstellen. Ich denke aber das ist am weitesten weg.  Also auch hier im Learnningbereich alles ganz spannend. Im Learningbereich gibt viele Trends, wie z.B. Mobile, Social, Learning aber auch  z.B. die Learning Experience Plattform ist hier ebenso ein Trend. Das wäre dann so etwas wie SAP Jam also mehr Social interaktiv aber auch mit mehr Intelligenz im Sinne von  Empfehlungen wie wir es auch aus dem Marketing kennen. Also dass ich sozusagen automatisch von externen oder auch internen Angeboten, die allgemein bestehen Empfehlungen auf mich bzw. Menschen die mir ähnlich sind gegeben und ich somit auch effektiver, effizienter und mit mehr Spaß / Motivation lernen kann.

Michael Scheffler:

Mehr Spaß finde ich ein gutes Stichwort, hier fällt mir spontan Gamification ein, was sicherlich auch ein Trend in dem ganzen Thema Learning ist oder wie siehst du das?

Thomas Jenewein:

Es ist ein bisschen abgekühlt, glaube es war auf der Gartner Hype Kurve mal oben und irgendwann war es garnicht mehr drauf. Es gibt Lösungen, die Gamification auch  unterstützen aber eher in Kundenbindungsprogrammen wie z.B. Bonusmeilen Programme, Punktesysteme, Points, Badges und Leaderboard sagt man hier oft.  Wenn man das etwas breiter sieht ist das Thema Motivation, Engagement ist es auf jeden Fall noch ein Trend aber ich denke jetzt die Plattform im Learning Bereich haben sich viele schwer getan. Wir haben hier auch Piloten gemacht und ich denke alle sind sie einig Motivation und Engagement ist wichtig aber gefühlt halt auch vorbei. Das ist aber so die typische Kurve, viele sind ernüchtert und manche wenden sich wieder anderen Themen zu. Das Mindset ist auf jeden Fall spannend, dass man überlegt, wo sind die Motivatoren meiner Zielgruppe und wie kann ich die einbinden. Manche Sachen kommen jetzt bei solchen Hype Themen wie New Work wieder auf z.B. wie motiviere ich Menschen, gebe ich Ihnen mehr Autonomie oder mehr Mitspracherecht? Das Ganze ist auch nichts super Neues sondern immer wieder in ein paar Wellen, auch Humanisierung der Arbeit, was auch kein Selbstzweck ist sondern im Endeffekt dann die Zahlen doch besser sind weil z.B. aber auch die Leute mehr happy sind oder ihr Gehirn mehr einsetzen. Was auch noch interessant ist, teilweise auch im Bereich Nudging,  hat man vielleicht öfter im Bereich Behaviour Engineering oder BWL gehört. Hier gehts ebenso darum, wie kann ich Leute anstupsen oder motivieren und das ist eigentlich auch Gamification. Wir sehen es z.B. im App Design. Wir hatten lange auch alle Entwickler bei uns genau mit solchen Grundprinzipien des Gamifications trainiert. Also im Endeffekt motivierend Software zu entwickeln z.B. Rückmeldung zu bekommen, zu wissen wo ich stehe, also so die einfachen Prinzipien die dahinter stehen. Über manche Sachen, die jetzt Spiele ausmachen  muss man dann wahrscheinlich streiten, ob das Sinn macht wie z.B. Fehler einzubauen oder den Schwierigkeitsgrad immer zu erhöhen, da man bei einer Software ja eher simplifizieren will. Also ich denke das Thema ist schon relevant aber der Hype ist bisschen vorbei. Wir hatten hierzu vor 2-3 Wochen mit Roman Rackwitz einen Podacst dazu aufgenommen, der in dem Thema unterwegs ist u.a. zum Thema Engagement Design.

Michael Scheffler:

 Spannend, muss ich mir noch anhören.

Thomas Jenewein:

Er sitzt übrigens auch in München also wenn du Interesse hast, kannst du dich auch mal mit ihm zusammen setzen. Also das ist sicher auch ein Trend im Lernbereich aber ich denke und was man eben viel liest, sind so die Trends Experience, Mobile und Social.

Michael Scheffler:

Du sprichst es an - Mobile. Ich bin ja heute angereist unter anderem wegen dem SAP-Partnerinfotag für den Bereich User Experience, der heute in Walldorf abgehalten wurde. Das heißt das Thema SAP Fiori ist ja nicht mehr ganz so neu, glaube im sechsten Jahr befinden wir uns aber was ich so wahrnehme, ist das die Nachfrage der Kunden angezogen bzw. sich noch einmal verstärkt hat. Es ist ja auch so, dass Fiori die angesagte Oberflächentechnologie in Hinblick auf S/4HANA ist, was also  bedeutet, wenn man Innovationen in S/4HANA konsumieren möchte kommt man um Fiori nicht herum. Insofern beschäftigen sich die Kunden noch intensiver damit. Es gibt auch ganz neue Entwicklungen also Stichwort Fiori 3,  was steckt dahinter? Hierzu kann ich jetzt brandaktuell berichten - es hat mehrere Dimensionen, das Quarz Theme wird mit Fiori 3 eingeführt. Also alles wird noch mal leichter und und optisch ansprechender, eine Vereinheitlichung der SAP Lösungen sprich alles egal ob Ariba, Concur, SuccessFactors etc. alles wird unter einer Designsprache zusammengeführt. Wenn wir uns SuccessFactors  und Concur ansehen, fängt es damit an, dass z.B. die gleiche Shellbar dargestellt wird. Wirklich eine super Sache, ich bin begeistert und glaube da gibt es noch einige Neuigkeiten oder Neuerungen die in diesem Kontext auf uns zukommen.

 

Die Bedeutung von Beratung und strategischer Planung in SAP-Projekten: Fokus auf SAP SuccessFactors und Talentmanagement
Thomas Jenewein:

Die Sachen brauchen auch alle Ihre Zeit, einmal die dann immer zu weiterer Reife zu entwickeln aber vor allem dann Akzeptanz und Umsetzung finden. Wir reden immer von Adoption, passt jetzt nicht zu 100% aber es ist noch mehr, als auch Akzeptanz und Umsetzung, was auch immer dauert. Da finde ich übrigens Weiterbildung und Lernen absolut wichtig, weil es immer mehr und schnellere Innovationen gibt, gerade aufgrund der Cloud oder eben wegen voranschreiten der Digitalisierung. Denke hier ist das konstante Lernen oder auch mit anderen Ansätzen im Arbeitsfluss,  mit mobilen oder eben da wo ich bin einfach im Kontext, immer wichtiger. Definitiv, merkt man auch bei uns mit dem Thema Skills. Digitale Skills sind zwischenzeitlich auch auf Geschäftsführerebene, das war vor ein paar Jahren noch nicht so. Was sind denn Erfahrungen von den Projekten? Was sind so aktuelle Projekte die ihr macht? Was läuft gut und wo seht ihr noch Herausforderung auch bei den Kunden?

Michael Scheffler:

Generell habe ich festgestellt, dass der Beratungsbedarf gestiegen ist, also gut für uns. Ein Punkt, den ich jeden SAP-Anwender Unternehmen nur nahelegen kann, zu Beginn eines Projektes immer noch einmal schauen, wo denn die Reise hingehen soll.

Thomas Jenewein:

Die Konfigurationen ist weniger geworden aber alles was dann so der Einführung hinten raus geht deutlich mehr, daher denke es haben sich einfach nur die Phasen verschoben oder eben ein bisschen. Ich muss jetzt nicht mehr stundenweise / jahrelange Blueprints schreiben und dann konfigurieren, also da wahrscheinlich weniger aber am Anfang explorieren finde ich ist einfach wichtiger geworden. Im Learningbereich genauso, hier tun sich auch viele schwer und gibt es nicht die drei Sachen die ich jetzt machen muss.

Michael Scheffler:

Gebe ich dir definitiv recht. Es hängt natürlich ein Stück weit auch davon ab welche Lösung denn jetzt implementiert werden soll aber im Bereich SAP SuccessFactors  hat sich das schon ein bisschen verlagert. Die Lösung an sich kann ja sehr schnell bereitgestellt werden, der Kunde kann die Lösung sehr schnell erleben, das heißt man geht in den Projekten ein Stück weit weg von der Technik aber die fachliche Beratung ist hier in den Fokus gerückt und muss stärker betrieben werden.

Thomas Jenewein:

Was macht ihr dann z.B.? Recruiting oder Core?

Michael Scheffler:

Ganz generell machen wir komplett HCM und haben da sowohl SuccessFactors im Portfolio, wobei unser Schwerpunkt bei SuccessFactors eher auf den Talentmanagementmodulen liegt.

Das heißt dann eben E-Recruiting, Learning,Performance Management bzw. Performance & Goals also so u.a. unsere Steckenpferde.  Insbesondere Recruiting nehmen wir sehr stark war, was sich auch als eins dieser Module anbietet, welches man als erstes angehen kann, gerade wenn man sich in dieser Transformationsphase in Richtung Cloud befindet. Das ist ein relativ isolierter Prozess, unter Umständen arbeite ich nicht mit Mitarbeiterdaten, je nachdem ob ich den internen Arbeitsmarkt auch mit einbinden möchte oder nicht, sondern schwerpunktmäßig mit  Kandidaten Daten, extern Daten. Man hat auch hier bestimmte Security Issues aber nicht so im Fokus wie beispielsweise bei Gehaltsdaten. Das Zielbild wie eingehend erwähnt ist ganz wichtig also, dass ich mir am Anfang Gedanken mache wo ich überhaupt hin möchte. Ich Verwende auch gerne den Begriff Bebauungsplan, ich finde der der bringt es gut rüber was man eigentlich benötigt und schauen muss wo die Reise hingehen soll.

 

Agile Projektmethodik und individuelle Lösungen: Tipps für die Einführung neuer HR-Technologien
Thomas Jenewein:

Kurz vorhin angesprochen, Methodik. Hier hat sich in Projekten auch ein bisschen etwas geändert,  Seht ihr das auch bei den Anforderungen der Kunden, dass diese nun irgendwelche Sprints machen also zunächst Pototypen und nicht ein riesen Wasserfallmodell?

Michael Scheffler:

Definitiv. Das ist in Kundenprojekten auch angekommen, d.h. Projekte werden zunehmend agiler abgewickelt, die Zeiten wo man sich ein halbes Jahr eingesperrt hat, Blueprints geschrieben hat und dann erst die Systeme angegangen ist, sind vorbei. Da bist du ja auch sehr nah dran an diesen ganzen Themen, agile Projektmethodik etc., wie ist hier deine Wahrnehmung?

Thomas Jenewein:

Man kann schon fast von einem Hype sprechen aber früher war es im Softwarebereich eher das Thema Entwicklung. Wir haben es vor vielen Jahren eingeführt also in unserer SAP Entwicklung z.B. Design, Thinking, Lean etc. Aber inzwischen kommt es auch in andere Bereiche bis hin zum Organisationsaufbau. Viele Firmen wollen agiler werden und wachsen um Innovation zu fördern ebenso als Antwort auf die Komplexität um entsprechend damit umzugehen. Natürlich äußert sich das Ganze dann auch bei Einführungsprojekten von Software.

Michael Scheffler:

Wobei es doch oftmals eine Mischform ist, wenn ich das so sagen darf. Die Methode muss dann auch gewählt werden und man muss gucken was passt. Was dann auch schwer ist, wenn von Anfang an bei einem Projekt die Deadline schon steht. Es heißt ja oft man soll agil an das Projekt herangehen, die Deadline ist aber vorgeschrieben und dann ist das natürlich ein gewisser Widerspruch in sich. Somit muss man immer schauen, denn nicht jedes Projekt bietet sich dafür an und meistens ist es dann irgendwelche Mischformen, die wir in den Projekten wahrnehmen.

Thomas Jenewein:

Okay, zu Trends hatten wir schon gesprochen, vielleicht kannst du noch ein paar Tipps geben. Wir hatten ja vorhin gesprochen, wir haben eine gewisse Unsicherheit weil die Optionen mehr geworden sind - hast du hier Tipps für Kunden die eine neue Technologie im HR wollen oder die bestehenden optimieren bzw. erneuern?

Michael Scheffler:

Einen Tipp hatte ich ja schon erwähnt, das Zielbild zu Beginn noch einmal überprüfen und schauen, wo will man hin. Dann kommt es natürlich auch noch ein Stück weit drauf an, wo der der Schuh drückt sprich, welche Applikationen und Prozesse sind denn auf der Agenda und müssen unterstützt werden? [00:30:58] Das bedeutet, man muss dann schon einmal genau hingucken, welche Lösung denn aus diesem ganzen Baukasten an Möglichkeiten die richtige Antwort auf die Problematik oder Aufgabenstellung ist. Das ist ja auch das Schöne, denn man hat sehr viele Möglichkeiten, sehr viele Technologien und die Herausforderung  dabei ist dann das bestmögliche herauszupicken.

 

Projektmissstände und die Bedeutung von Change Management in HR-Projekten
Thomas Jenewein:

Hast du ein Beispiel was ihr gemacht habt, damit man es konkreter darstellen kann?

Michael Scheffler:

Die SuccessFactors Umgebung bzw. die Cloud Welt ist aktuell ein ein Thema, was in aller Munde ist und das Schöne, was vielleicht viele nicht wissen, man kann trotz dem Bereitsstellungsmodell Cloud zusätzliche Entwicklungen tätigen. Das heißt man ist als SAP Anwenderunternehmen mittels SAP Cloud Platform auch in der Lage zu individualisieren und wir als Partnerunternehmen der SAP sind natürlich auch in der Lage Produkte bereitzustellen.

Thomas Jenewein:

Was sind hier Beispiele?

Michael Scheffler:

Wir haben erst kürzlich mit unserem Kooperationspartner Textkernel ein Produkt auf den Markt gebracht. Textkernel ist ein niederländisches Unternehmen, welches Spezialist im Bereich ist, insbesondere im Hinblick auf semantische Suchtechnologie und auch KI unterstützt. Wir haben eine Lösung auf dem Markt gebracht, die hatten wir bereits bei der Zukunft Personal bekannt gegeben und auch bereits eingeführt - das ist die sogenannte Quick Apply.  Am Endes des Tages eigentlich eine ganz einfache Funktionalität - man kann sich das vorstellen wie Onlineshoppen mit einem Gast-Account. Das ganze Prinzip haben wir auf den Recruitingprozess übertragen, das heißt wenn du dich irgendwo bewirbst, in unserem Fall mit SAP SuccessFactors Recruiting, dann musst du dich als Kandidat im Standard erst einmal registrieren. Diese Bewerbungshürde haben wir mit diesem Zusatzprodukt abgebaut, was bedeutet, dass du die Möglichkeit hast, dich mit einer Quick Apply oder One-Click-Bewerbung zu bewerben, in dem du deinen CV hochladest, was ebenso Mobile unterstützt wird. Im Hintergrund läuft die Technologie von Textkernel, ein CV Parsing wird betrieben, die Informationen werden aus dem Dokument herausgezogen, kann ein PDF-Dokument sein, am Ende des Tages wird dann ein Kandidat im Recruiting System erzeugt und der Bewerber hat sich dadurch sehr viel Klickarbeit erspart.

Thomas Jenewein:

Das ist immer gut, man kennt so etwas ja bereits vom One Click Shopping bei Amazon.

Michael Scheffler:

Genau, das ist das gleiche Prinzip und natürlich toll, dass diese Möglichkeit auch in der Cloud besteht. Eben genau das was ich meinte, man hat sehr sehr viel Möglichkeiten und muss sich das dann nur im Detail angucken, was die Aufgabenstellung / Herausforderungen im jeweiligen ein Projekt sind.

Thomas Jenewein:

Hast du auch ein Beispiel für ein Projekt, welches nicht so gelaufen ist?  Manchmal kann man ja von Misserfolgen lernen, gerade von Fail Nights.

Michael Scheffler:

Also was man in der Praxis immer wieder feststellt ist, dass Projekte oftmals daran scheitern, dass eben die Aufgabenstellungen während des Projektes verschieben und die Anforderungen sich ändern. Das ist auch keine neue Erkenntnis aber leider Gottes immer noch der Fall und wenn man das Ganze nicht mit agilen Projektmethoden beherrscht,  dann läuft man Gefahr, dass sie die Aufwände und Kosten aus dem Ruder laufen. Solche Projekte hat man leider auch hin wieder.

Thomas Jenewein:

Kann es dann auch sein, dass dann alles gestoppt wird? Sicherlich auch eine Herausforderung, dass die Mitarbeiter das nicht richtig annehmen oder?  Ich mache ein LMS oder was für interne Mitarbeiter  und diese nutzen sie dann entsprechend. Performance & Goals ist vielleicht auch ein Beispiel welches auch von der Mitarbeiterbeteiligung lebt.

Michael Scheffler:

Was du ansprichst ist ja am Ende des Tages das Change-Management was bei Projekten auch leider oftmals nicht berücksichtigt oder vernachlässigt wird. Wenn hier nicht von Anfang an auch auf die Userakzeptanz eingezahlt wird, dann hat man zwar eine funktionierende Lösung, die aber nicht verwendet wird und damit ist dann das Projekt auch irgendwo gescheitert.

Thomas Jenewein:

Wie stark siehst du Change Management und Enablement bei deinen Kunden? Aus meiner Ecke sehr interessant, da ich es von früher kenne, hier wird dann oft gesagt es müssen Kosten gespart werden, am Anfang wird dann ein Trainings Budget gestrichen, was die Leute dann irgendwie lernen aber dann kennst du es vielleicht nicht oder es werden Fehler gemacht oder nicht akzeptiert und hieraus gibt es dann verschiedene Möglichkeiten wie das dann resultiert. Siehst das auch bzw. wie geht ihr an die Sache ran?

Michael Scheffler:

Ich kann bestätigen, dass dieses Thema Changemanagement oftsmals einer der ersten Punkte ist, der dem Rotstift zum Opfer fällt wobei es schade ist, weil ich glaube es wichtig ist gerade hier anzusetzen.

Thomas Jenewein:

Hast du ein oder zwei Punkte, wie ihr den Kunden beratet in Richtung Transformation, Change auch Befähigung der Experten und Nutzer.

Michael Scheffler:

Wir arbeiten an der Stelle auch mit externen Partnern zusammen, die das Thema Organisationsentwicklung auch im Fokus haben, das heißt wenn der Kunde das in Anspruch nehmen möchte, kann man hier auch noch einmal den Fokus darauflegen und z.B. auch die Zielgruppe Manager, die bei uns erstmal aufgrund unseres Themas HR im Fokus steht, dass die einfach mehr abgeholt werden. Ich habe hierzu ein konkretes Projekt im Hinterkopf, damals haben wir schon sehr früh in der Testphase das Topmanagement an den Rechner gesetzt und haben sie die Applikationen auf Herz und Nieren prüfen lassen. Ein bisschen unüblich, dass dann Bereichsleiter hier sitzen und beim Acceptance Test mitwirken. Das Ganze war aber sehr erfolgreich, da sie ihren Input geliefert haben, natürlich auch Meinungsbildner in der Organisation, wir haben das Ganze dann ja wieder in die Lösung einfließen lassen. Das Projekt war bei den Kunden damals eines der erfolgreichsten in dem Zeitraum wo wir das eingeführt haben unter anderem aufgrund dieser frühen Einbindung der Entscheidungsträger.

Thomas Jenewein:

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor also im Wandel Menschen mit einzubinden nicht bei allem aber eben vorzeitig und dass sie sich auch entsprechend eingebunden fühlen und ihr VR Wissen teilen Hast du dazu Fragen an mich?

 

Effektives E-Learning: Erfahrungen bei SAP und Empfehlungen für Unternehmen
Michael Scheffler:

Also ich hätte noch eine konkrete Frage und zwar bist du ja der Experte für das Thema E-Learning, wie lernt ihr denn bei SAP?

Thomas Jenewein:

Sehr pauschale Frage, ich denke hier kann man nicht nur eine pauschale Antwort geben. Seit Jahren wird bei uns intern das voneinander Lernen propagiert. Stichwort Learning, bei uns gibt es schon lange einen großen Coaching Pool, wir haben viele Angebote natürlich auch einer der Herausforderungen. Wir hatten mal einen Podcast mit unserem Chief Learning Officer, dem Wolfgang Fassnacht welcher auch gesagt hat, dass die Kuratierung ein Thema ist also Empfehlung zu geben anstatt noch viele weitere Inhalte zu bauen oder zu kaufen. Denke das sieht man auch bei vielen Kunden so. Die Discovery ist auch bei Education so, dass wir tausende von Schulungen anbieten und es dann für die Kunden manchmal schwierig ist. Sie wissen vielleicht ein Schlagwort aber dann gibt es für das Schlagwort wieder verschiedene Angebote wie z.B. die Akademie, Learning Hub, das ist unsere  wirklich sehr gute Online-Lernplattform, aber manche wollen vielleicht doch ein Mix Angebot. Auch hier ist  die Discovery ein Thema aber ich würde sagen lernen voneinander  natürlich auch viel digital, wenn es um einfache Wissensthemen geht und ansonsten  kann man das wahrscheinlich so pauschal nicht sagen. Wir haben auch ihr hier noch Klassenraumtrainings bei uns und Workshops, haben aber auch viele Beispiele von Communities, von Apps etc. Was ich ganz spannend finde, ist das Thema Performance Support, dass ich eben im Prozess lerne, was es auch bei SuccessFactors gibt. Ich weiß nicht ob das Kunden schon kennen oder nutzen? Hintergrund ist der, dass man Aufgabenwissen im Prozess, in der Software nicht  davor oder irgendwann im Zeitverzug und ohne Kontext lernt sondern am besten dann, wenn du die Software anwendest. Hier vielleicht am Anfang mal eine Einführung und den Prozess verstehen aber dann wenn du eine Frage am besten im Prozess eine Unterstützung. Und genau das haben wir eben in S/4HANA aber auch in SuccessFactors eingebaut. Im Endeffekt so etwas wie eine intelligente Hilfe,  einen Web Assistenten nennt man das. Hier kann ich eine Tour oder Tutorials als Hilfe bekommen und diese kann ich auch anpassen. Mit diesem Ansatz hoffen wir, das Lernen mehr im Arbeitsfluss passiert wo es eben auch hingehört.  Das geht natürlich nicht bei allen Themen aber gerade bei so aufgabenbezogenen am besten, wenn es so um Software Handling und Prozesswissen geht. SAP Enable Now is ja unser Tool, was wir anbieten um Inhalte anzupassen oder zu bauen. Ich denke sonst habe ich schon alles gesagt, lernt von und miteinander, ob es durch andere ist wie Coaches oder auch in der Community. Wenn ich etwas wissen will, dann suche ich im Portal oder auch in SAP Jam, dort gibt es viele Gruppen und Diskussionsforen.

Michael Scheffler:

Ja und Podcasting nehme ich an oder?

Thomas Jenewein:

Ja richtig, das kommt gerade überall hoch. Christoph und ich machen das schon relativ lang, wir haben einen ganzen Blumenstrauß ca. 10 bis 12 Podcasts und sogar unsere neue Vorständin die Jen hat einen eigenen Podcast, mit einer eigenen Season und hatte spannende Leute wie Tony Blair oder andere Schwergewichte und hat mit denen über Leadership und Anderes gesprochen. Aber wir haben auch Kollegen aus dem Transportation Management die ihren Rollout darüber machen, ebenso über die SAP News also wir haben einen ganzen Blumenstrauß voll. Ich denke es hat verschiedene Gründe, weil Leute vielleicht mehr commuten, oft auch zu müde sind abends noch etwas zu lernen oder zu lesen und dann vielleicht im Sport,  bei der Gartenarbeit usw. nebenher noch etwas lernen. Und in diesem Fall ist Podcasting auch ganz gut. Wahrscheinlich gerade wieder so ein Trend aber ich denke Stimme und erzählen über Storytelling  gab es schon immer wenn man sich mal die ersten offiziellen Lehranstalten anschaut. Das war so die antike Universität, wo dann eben durch Diskurs gelernt wurde. Klar hatte man keinen Podcast aber es war eigentlich nur über die Stimme, da es ja keine Lernmaschinen oder Tafeln gab.  Evtl. noch über Nachahmung und über Meister aber das Erste war über Sprache und Geschichten. Daher vielleicht auch ein Urthema warum es Leute gut finden und natürlich auch beim Fernsehen mehr Individualisierung, weniger Radio hören oder ins Klassenzimmer gehen sondern ich will dann den Content wann ich will und am besten noch mobil und wann es passt. Das war jetzt kurz im Flow zum Thema Podcast.

Michael Scheffler:

Man merkt du bist ein Fan, wie ich auch.

Thomas Jenewein:

Eines der spannenden Themen, manche Firmen wie Siemens oder Audi überlegen jetzt auch interne Podcast zu machen. Nicht alle Themen  eignen sich extern, gerade wenn es sensible Inhalte sind da dann nicht so. Wie lernt ihr denn als Team? Du hast gerade gefragt wie wir so lernen, das war sehr allgemein weil die SAP ist ja groß , wie lernt ihr dann?

Michael Scheffler:

Wir haben in der Tat ein sehr intensives Coaching Verfahren, auch in Abhängigkeit vom Skill-Level hat man in der Regel immer einen Coach der ein halt dabei unterstützt auch viel Learning on the Job zu machen. Klar wir haben eine Learning Hub,die wir natürlich sehr intensiv einsetzen.

Thomas Jenewein:

Learning Hub ist das Lernangebot von der Education, also rund um SAP Produkte.

Michael Scheffler:

Das ist natürlich auch ein hilfreiches Tool, dann haben wir natürlich auch eigene SAP-Systeme, die wir dann heranziehen und regelmäßige interne Klassenraumtrainings. Ganz klassisch, Workshops und Trainings also Hands on Session, wo dann über bestimmte Themen referiert wird, wo sich die Kollegen austauschen und dann auch Erfahrungen weitergegeben werden.

Thomas Jenewein:

Und Podcast dann auch oder  nur du selbst dann bisschen zur Weiterbildung oder zum up to date bleiben?

Michael Scheffler:

Korrekt. Mit unserem Format, was ich jetzt aufgelegt habe, dem HR IT Talk hoffe ich zumindest, dass Kollegen sich den anhören und dann das eine oder andere mitnehmen können aber wir haben keinen speziellen Podcast fürs Innenverhältnis.

Thomas Jenewein:

Noch nicht aber hört ihr Externe und hast du hier auch ein paar Tipps?

Michael Scheffler:

Natürlich deinen Podcast, den bin ich in der Tat schon sehr gerne höre also den Education NewsCast. ich höre auch sehr gerne Neuland, von HPI. Weiß nicht ob du diesen kennst? Tolles Format wie ich finde, immer schöne Themen. Oder von t3n um noch ein Beispiel zu nennen. Also ein sehr breites Feld mit viel Auswahl. Es gibt einen SAP Expert Podcast, hab ich erst wieder gehört. Und ganz neu von SAP News, der auch deutschsprachig ist.

Thomas Jenewein:

Was auch gut ist, ist Loving HR von Jens Kollmann, inzwischen SAP Kollege. Masters of transformation von Ingo Stoll, hier geht es um Transformationen oder auch mindsnack von Axel Springer finde ich nicht schlecht. Hier geht es eher um lernen. On the way to new work immer noch ein Klassiker. Dann gibt es SAP HCM Insights von Steve Bodgner, vielleicht für dich auch noch interessant. Das ist ein SAP Mentor, dann sagt dir der Name evtl. etwas. Der hat auch andere Mentoren aus dem SuccessFactors Bereich dabei wie z.B. Luke Marson, Brendon Toombs, die kennst du warscheinlich von der Success Connect oder HR Insight. Früher gab es noch ein Bill Kutik Radio, der hat aber dann Schluss gemacht und sendet gerade nicht mehr. Mal so ein paar Tipps von mir. Außerdem habe ich zu meinen Lieblings Podcasts einen Blog gemacht. Im Bereich Marketing fällt mir noch Online Marketing Rockstars von Alex Wunschel ein und außerdem finde ich den Podcast Blick über den Tellerrand noch sehr spannend.

Michael Scheffler:

Dann habe ich jetzt auf jeden Fall für die Heimfahrt nach München eine Menge Stoff, was ich mir anhören kann. Ist doch super, immer neue Sachen. Gestern war ich in Eschborn, auf einem Themen Tag von unserer User Group und dann irgendwann waren die ganzen Podcasts schon leer.

Thomas Jenewein:

Hast du noch weitere Punkte?

Michael Scheffler:

Also im Moment nicht, ich denke wir haben auch viel besprochen.

Thomas Jenewein:

Genau, wir sehen HR Technologie ist ein weites Feld und auch hier steigt die Komplexität. Wir hoffen, dass wir ein paar Impulse und Inspiration geben konnten. Ein paar Quellen hierzu nennen wir auch noch einmal in den Shownotes. Dann will mich bei dir bedanken - vielen Dank, dass ich heute da sein durfte. Wir posten diesen Podcast gerne in beide Channels und freuen uns auf Rückmeldung von den Hörern,  dann entweder bei Euch oder auch bei uns. Wir haben einen Twitter-Account Maschine Podcast, wenn jemand Feedback, oder Wünsche für nächste Podcasts hat,  bitte gerne einfach dort vermerken oder eine Private Message schicken. In dem Sinne danke dir. Danke auch, ciao.

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